techSphere

Die Informationsplattform für Management, Strategien und Konzepte

Gruppensoziologie

Gruppensoziologische Grundbegriffe Share/Bookmark


Grundbegriffe der Gruppensoziologie

Die Position
Die Position ist die „Stellung“ eines Gruppenmitglieds innerhalb einer Gruppe. z.B. Führungskraft innerhalb einer Gruppe besitzt die Position des Vorgesetzten.

Der Status
Der Status bezeichnet den „Platz“ eines Gruppenmitglieds innerhalb einer Gruppe. An den Status sind bestimmte Rollenerwartungen geknüpft. Der formelle Status ergibt sich aus der Betriebshierarchie und ist oft mit Statussymbolen verbunden, beispielsweise Firmen-Pkw, eigener Parkplatz, eigene Toilette.

Das Prestige
Das Prestige ist das Ansehen des Einzelnen innerhalb einer Gruppe.

Die Rolle
Die Rolle ist das Verhalten, das mit einer bestimmten Position (einem bestimmten Status) verbunden ist. Die Gruppe erwartet, dass eine Rolle einem Status/einer Position entspricht. Die Rolle legt also die Handlungen und die Handlungsspielräume des Einzelnen in der Gruppe fest.
Beispiel: Die Position „Vorgesetzter“ ist verbunden u.a. mit der Rolle ,,Vorbild". Spielt der Vorgesetzte diese Rolle nicht, muss er mit dem Verlust dieser Position rechnen.

Gruppendynamik
Damit bezeichnet man Kräfte, durch die Veränderungen innerhalb einer Gruppe verursacht oder ermöglicht werden, beispielsweise Ausüben von Macht nach außen aufgrund eines starken „Wir-Gefühls“

Gruppenkohäsion
Ausdruck für den inneren Zusammenhalt einer Gruppe.

Gruppendruck
Abweichende Ansichten, Argumente oder Arbeitsweisen einzelner werden durch die maßgeblichen Gruppenmitglieder unterdrückt. Dadurch kann ein bestimmtes Arbeitsverhalten verhindert, gezielt gesteuert oder auch positiv beeinflusst werden.

Gruppennormen
Gruppennormen entstehen aus der Erwartungshaltung einer Gruppe, wie in bestimmten Situationen zu handeln ist. Sie sind verbindliche Regeln für das Verhalten in der Gruppe. Die Gültigkeit der Gruppennormen ist ab¬hängig von der Bereitschaft der Gruppenmitglieder, sie anzuerkennen bzw. von der Durchsetzbarkeit durch die Gruppe gegenüber der einzelnen Mitgliedern. Die Gruppennormen bedeuten einerseits Zwang (z.B. durch Gruppendruck), zum anderen aber auch Entlastung (z.B. durch gegenseitige Hilfe).

Das Einhalten bzw. Verletzen von Normen führt zu Sanktionen durch die Gruppe, wie beispielsweise Lob, Anerkennung, Zuwendung, steigendes Prestige bzw. Missachtung, Schneiden, Mobbing bis hin zur Anwendung von Gewalt.

Beispiel: Eine Akkordgruppe bringt genau die Normalleistung, obwohl die Arbeiter in der Lage wären, mehr zu leisten. Wer mehr leistet, wird als „Sollbrecher“, wer weniger leistet, wird als „Drückeberger“ zurechtgewiesen (sanktioniert). Die Gruppe entwickelte somit für sich als Norm einen informellen Leistungsstandard.

Interessant am Phänomen Gruppennorm ist, dass bei einer Gruppe mit großer Gruppenkohäsion (Zusammenhalt) die Verhaltensmuster einzelner ,,verblassen" und zu einem standardisierten Verhalten aller Mitglieder übergehen. So steht beispielsweise die Gruppe neuen bzw. zusätzlichen Aufgaben grundsätzlich nörgelnd bis ablehnend gegenüber.

zurück zum Beitragsanfang Share/Bookmark

Markieren Sie den Inhalt der Textbox und kopieren Sie ihn in Ihre Website