techSphere

Die Informationsplattform für Management, Strategien und Konzepte

Wissensmanagement-Konzepte                                                     

Konzepte des Wissensmanagements Share/Bookmark


Wissensmanagement-Konzepte

In der Literatur finden sich diverse Konzepte zum Thema Wissensmanagement. Nachfolgend sollen die derzeit bedeutendsten Konzepte exemplarisch vorgestellt werden.

Wissensspirale nach Nanoka und Takeuchi
Die „Spirale des Wissens“ besagt, dass nur der Mensch neues Wissen erzeugen kann und das Wissensmanagement das personengebundene implizite und explizite Wissen anderen zugänglich machen soll. Die Voraussetzung zur Wissensschaffung ist die Umwandlung von implizitem in explizites Wissen, das heißt Lernerfahrungen für andere einsehbar zu machen. Erst der Wechsel zwischen implizitem und explizitem Wissen lässt neues Wissen entstehen und bestehendes Wissen erweitern.



Der erste Schritt ist die Sozialisierung, das heißt die Aneignung impliziten Wissens z.B. durch persönliche Gespräche. Wird dieses Wissen kodifiziert, also in explizites Wissen umgewandelt, nennt man dies Externalisierung. Wird das Wissen von Dritten erkannt und bewertet findet eine Kombination statt. Die vierte Phase stellt die Internalisierung, die Anwendung von explizitem Wissen dar, wodurch dieses zu implizitem Wissen wird. Durch die neu gewonnene Erfahrung beginnt die Spirale von vorn. Durch diesen Kreislauf erhöht sich das Niveau des Wissens kontinuierlich.
In ihrem Konzept schlagen Nonaka und Takeuchi vor, Redundanzen zu fördern und gemein-same Vorstellungen zu schaffen, um die Wissensspirale in Gang zu bringen.
Voraussetzung für die Wissensspirale sind Intention, Autonomie, Fluktuation und kreatives Chaos, sowie Redundanz und Vielfalt. Die Intention, also die feste Absicht einer Organisation ein Ziel zu erreichen, dient auch als Beurteilungskriterium über erreichte Ziele. Durch Fluktuation und kreatives Chaos können starre Denkmuster der Organisation durchbrochen und neue Ideen entwickelt werden.

Wissenskreislauf nach Probst, Raub und Romhardt
Der Wissenskreislauf nach Probst et. al. ist wohl das bekannteste Konzept im Wissensmanagement. Er setzt sich aus einem äußeren und inneren Kreislauf zusammen. Der äußere Kreislauf bildet einen traditionellen Managementprozess mit Zielsetzung, Umsetzung und Messung ab. Besondere Bedeutung hat der innere Kreislauf aus Wissensidentifikation, Wissenserwerb, Wissensentwicklung, Wissensverteilung, Wissensbewahrung und Wissensnutzung.
Damit alle Beteiligten verstehen welches Wissen erforderlich ist um die Organisationsziele zu erreichen, müssen Wissensziele festgelegt werden. Im Anschluss sollte eine Wissensidentifikation durchgeführt werden, um einen Überblick über vorhandene interne und externe Wissensbasen zu bekommen. Dabei sollten einerseits das Wissen und die Fähigkeiten der Mitglieder, andererseits das kollektive Wissen über Prozessabläufe, Beziehungsnetzwerke und organisationsweite Wertvorstellungen erfasst werden. Aufgrund der Differenz zwischen dem für die Erreichung der Wissensziele erforderlichen und dem vorhandenen Wissen richtet sich der Wissenserwerb meist an externe Quellen zur Beschaffung neuen Wissens. Bei der Wissensentwicklung soll neues Wissen für neue Fähigkeiten, Ideen und effizientere Prozesse erzeugt werden. Die Weitergabe des Wissens in einer Organisation wird in der Wissensverteilung betrachtet, dabei muss beachtet werden, welches Mitglied welches Wissen benötigt. Die Wissensbewahrung fordert Methoden zur Speicherung von Wissen in verschiedenen Wissensträgern um dem Wissensverlust entgegen zu wirken. Dabei ist darauf zu achten, dass Informationen und Wissen nicht nur gespeichert werden müssen, sondern auch die Aktualität und Richtigkeit geprüft werden muss. Veraltete oder falsche Komponenten müssen rechtzeitig entfernt oder berichtigt werden, um Schäden durch die Nutzung zu vermeiden. Die Wissensnutzung bezieht sich auf die Verwendung des Wissens in Tätigkeiten. Dazu gehört auch die Überwindung von Zugriffsbarrieren. Abschließend muss in der Wissensbewertung geprüft werden wie der Wert des Wissens bewertet werden und ob dieser durch Maßnahmen verbessert werden kann.



Erfolgsfaktoren nach Davenport
Wissensmanagement steht in direkter Verbindung mit der Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit der Organisation. Um Wissensmanagement erfolgreich umsetzen zu können, fanden Davenport und Prusak folgende Prinzipien und erfolgsfördernde Faktoren.

Prinzipien im Wissensmanagement sind:

  • Wissen entsteht und befindet sich in den Köpfen der Mitglieder
  • Vertrauen ist die Voraussetzung für die gemeinsame Nutzung von Wissen
  • Technologien ermöglichen einen neuartigen Umgang mit Wissen
  • Die gemeinsame Nutzung von Wissen muss gefördert und belohnt werden
  • Managementunterstützung und Ressourcen sind von entscheidender Bedeutung
  • Zur Beurteilung der Initiative sind qualitative und quantitative Maßstäbe erforderlich
  • Wissen ist kreativ und sollte sich auch in unerwartete Richtungen entwickeln können
Erfolgsfördernde Faktoren sind:

  • Eine wissensorientierte Kultur
  • Die technische und organisatorische Infrastruktur
  • Unterstützung durch das Top-Management
  • Das richtige Maß an Prozessorientierung
  • Klarheit in Vision und Sprache
  • Wirksame Motivationshilfen
  • Multiple Kanäle für den Wissenstransfer

zurück zum Beitragsanfang Share/Bookmark

Markieren Sie den Inhalt der Textbox und kopieren Sie ihn in Ihre Website